Verknappung ueberall: Immer mehr fleischfressende Menschen und essensverbrennende „Bio”sprit-Motoren, sowie profitable Errichtung der Infrastruktur fuer erneuerbarer Energien auf eigentlichen Agrarflaechen lassen Land knapp werden und Preise in die Hoehe schnellen. Vom „Land Grabbing” ist schon seit einigen Jahren die Rede – jener neuesten Ausformung des Neo(-Neo?)-Kolonialismus, in dem sich transnationale Konzerne durch legale Vertraege billigst Flaechen in einkommensschwachen Staaten sichern und damit der lokalen Bevoelkerung die Grundlage zur Produktion eigener Nahrungsmittel rauben.
Aber ist das nur im globalen Sueden so? Nein, keinesfalls! Was wir heute berichtet bekommen haben, passiert viel naeher: Die grenzverschuldete Aufteilung von Land in Ost-Deutschland (nach der Wende privatisierte Gross-Produktionsgenossenschaften und -Gueter; heute sichtbar als Monokultur-Wuesten, betrieben von wenigen Firmen mit nur einer Handvoll Arbeitskraeften) zieht genau dasselbe Phaenomen an! Land Grabbing passiert also auch in Brandenburg!
Eine weitere Grenze in Bezug auf Land und Landkauf in Bezug auf (Ost-)Deutschland ist finanzieller Art: Wer sich heute Land zum Bewirtschaften als Bauer/Baeuerin kaufen will, zahlt soviel, dass es noch zu eigenen Lebzeiten nicht moeglich sein wird, den Betrag durch Landwirtschaft zurueck erwirtschaften zu koennen. Was das fuer die Struktur von Landwirtschaft heisst, ist klar: Weiter und mehr grosse Konzerne, mehr Monokultur mit all ihren oekologischen Folgen, mehr Grossflaechen fuer Dubioses und der leise Niedergang eines der wichtigsten Berufe der Menschheitsgeschichte.